Translation der faser-basierten Molekülspektroskopie für die in situ Analyse von Pankreastumorgewebe

Prof. Dr. Valdas Šablinskas

Mit dem Forschungsprojekt sollen neue Entwicklungen der faserbasierten Infrarot (IR)-Spektroskopie der Universität Vilnius zur in-situ Detektion des Pankreaskarzinoms übertragen werden.

Das duktale Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) stellt die vierthäufigste zu Tode führende Krebserkrankung der westlichen Welt mit steigender Inzidenz dar. Jeglicher medizinische Fortschritt konnte das Gesamtüberleben über alle Stadien hinweg bisher nicht wesentlich über 7–9% steigern. Hauptgründe für das schlechte Outcome der Patienten sind die rasche Lymphknoten- und Fernmetastasierung sowie die hohe Resistenz gegenüber Chemotherapeutika. Das vorliegende Projekt verfolgt einen neuen, innovativen, zeitsparenden Ansatz der Subtypisierung des PDAC anhand von Infrarot-(IR)-spektroskopischen Untersuchungen. Anhand von histologisch charakterisierten Gewebedünnschnitten humaner Primärtumore soll eine Abgrenzung gegenüber normalem Gewebe erreicht werden. Die Untersuchungen werden in der Klinik in Dresden auf in-situ Messungen übertragen. Diese erfolgen zunächst an frisch respektiertem humanen Gewebe im OP.

Im Rahmen von Vorarbeiten zum aktuellen Projektantrag konnte die IR-Spektroskopie bereits erfolgreich auf Pankreasgewebe angewandt werden. Es zeigte sich, dass bereits in einer kleinen Stichprobe Tumorgewebe von nicht tumorösem angrenzenden Normal- und Stromagewebe abgegrenzt werden kann. Wie die Ergebnisse zeigen, lassen sich die unterschiedlichen Gewebearten anhand ihres spektralen Fingerabdruckes mit einer Genauigkeit von über 90% differenzieren. Mit diesen Arbeiten liegen wichtige Voraussetzungen für die Durchführung des Projektplans bereits vor.