Die erstmalige Inventur und Katalogisierung der musikhandschriftlichen Raritäten-Sammlung der Hl. Dreifaltigkeitskirche zu Liepāja (Libau, Lettland)

Projektlaufzeit

28.07.2011. - 30.09.2011.

Im Projekt einbezogenen Länder und Institutionen

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Jāzeps-Vītols-Musikakademie Lettlands
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Universität Leipzig

Zusammenfassung des Projekts

Das Projekt untersuchte die sog. Libauer Sammlung – einen Musikalienbestand aus hochrangigen Quellen an der Hl. Dreifaltigkeitkirche zu Liepāja (Libau) in Lettland.           Die Notenbibliothek des ehemaligen Libauer Cantorats ist heute ein kostbares Kulturerbe,  das als eine kleine Zweigstelle der sächsischen Kirchenmusik im Baltikum betrachtet muss.

Die Sammlung besteht aus etwa 170 Handschriften und seltenen Musikdrücke fast ausschließlich aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Den größten Bestand der Handschriften bilden die Kantaten von sächsischen Komponisten Gottfried August Homilius (1714–1785) und Johann Friedrich Doles (1715–1797). Beide sind Schüler von Johann Sebastian Bach.    Unter den seltenen Musikdrücken finden sich die noch im 18. Jahrhundert gedruckten Kompositionen von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Giovanni Battista Pergolesi und anderen. Das Projekt stellte das Ziel eine erstmalige Inventur und Katalogisierung dieser Sammlung zu verwirklichen. Darum wurden die wichtigsten Aktivitäten des Projektes mit den archivalischen Arbeitsmethoden verbunden.

Das Projekt verlief in zwei Etappen:

1) erstmalige Inventur des ganzen historischen Handschriftenmaterials an der Hl. Dreifaltigkeitskirche zu Liepāja (6 Tage);

2) Seminar in Riga, in der Jāzeps-Vītols-Musikakademie Lettlands, mit einer Präsentation des Arbeitsmaterials und einer Abschluß-Diskussion (1 Tag).

An diesem Projekt bildeten folgende Institutionen die Partnerschaft: Jāzeps-Vītols-Musikakademie Lettlands, Institut für Musikwissenschaft an der Universität Leipzig, Nationalbibliothek Lettlands und Stiftung zur Renovierung der Hl. Dreifaltigkeitskirche zu Liepāja, Bach-Archiv Leipzig.

Am Projekt beteiligten sich die Wissenschaftler sowie Studierenden. Unter den Wissenschaftler waren die Experten aus der Nationalbibliothek Lettlands und Akademischer Bibliothek an der Universität Lettlands, die auf dem Gebiet der Aufbewahrung alter historischen Dokumente kompetent sind. Der am Projekt beteiligte Experte aus dem        Bach-Archiv Leipzig garantierte eine korrekte Ausführung der wissenschaftlichen Prinzipien der Katalogisierungs-Arbeiten.

Die Ergebnisse des Projektes – eine Einführung der Daten in einen internationalen                    online-Katalog – sind daher seit kurzem einem breiten Kreis der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Die neue Datenbank besiegelt solcherweise den Eintrag Lettlands in ein hochrangiges Musikquellenlexikon.