Physiologie der Fledermausmigration in Lettland

Projektlaufzeit

26.07.2011. - 15.12.2011.

Im Projekt einbezogenen Länder und Institutionen

flag-LV
Lettische Agraruniversität
flag-DE
Leibniz-Institut

Zusammenfassung des Projekts

Das Projekt „Physiologie der Fledermausmigration in Lettland“ wurde vom 26. Juli bis 15. Dezember 2011 von der Lettischen Agraruniversität, Jelgava, Lettland in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin, Deutschland durchgeführt. Das Hauptziel des Projektes war die Erprobung eines innovativen Verfahrens der deutschen Kollegen zur Messung des Energiesubstrats von migrierenden Fledermäusen anhand des Stabilisotopenverhältnisses in ihrer ausgeatmeten Atemluft. Im Rahmen des Projektes wurde zwischen dem 18. und 22. August 2011 im Zentrum der ornithologischen Forschungen des Institutes für Biologie der Lettischen Universität ein Feldseminar organisiert. Zwei deutsche Kollegen und 18 lettische Wissenschaftler, Studenten und Biologen von der Lettischen Agraruniversität, Lettischen Universität, Universität Daugavpils und der Ornithologischen Gesellschaft nahmen am Seminar teil. Im Laufe des Seminares wurde die Theorie der Anwendung der Methode der stabilen Kohlenstoffisotope an der Untersuchung des Stoffwechselmechanismus der migrierenden Fledermäuse von Dr. C. Voigt erläutert. Den Teilnehmer wurden beigebracht wie die Atemluft von gefangenen Fledermäusen gesammelt wird.

Die Probensammlung wurde von lettischen Forschern und Studenten bis zum 5. September fortgesetzt. Die Proben wurden dann im Labor für Stabilisotopenanalyse des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung analysiert. Die Resultate der Analyse erbrachten neue, wichtige  Kenntnisse zur Stoffwechselphysiologie der migrierenden Fledermäuse. Die Fütterungsexperimente zeigten, daß die Fledermäuse primär Proteine der gefressenen Insekten als Energiequelle nutzen, das Fett aber gleich als Energiereserve einlagern. Migrierende Fledermäuse fangen während des Migrationfluges fliegende Insekten und nutzen zu Beginn der Nacht die Nährstoffe dieser Insekten hauptsächlich als Energiequelle. Gegen Ende der Nacht werden dagegen Fettreserven verbrannt. Die Resultate des Pojekts wurden bei einem wissenschaftlichen Journal zur Publikation eingereicht: Voigt, C.C., Sörgel, K., Keiss, O., Šuba J., Petersons, G. Insectivorous bats use a mixed-fuel strategy to power migratory flights.

Eine künftige Zusammenarbeit der Projektpartner im Rahmen des Projektes über öko-physiologische Forschung an weitziehenden Fledermausarten ist geplant. In Lettland werden weitere Haarproben der ziehenden Fledermause gesammelt, um zu erforschen zu welchem Zeitpunkt Tiere aus den verschiedenen Sommergebieten in Pape vorbeiziehen.