Transdisziplinäres Colloquium Hermann Adler

Der weithin vergessene deutsch-jüdische Dichter Hermann Adler ist als Flüchtling vor dem Nationalsozialismus und als Überlebender der NS-Ghettos von Wilna und Warschau sowie des KZ’s Bergen-Belsen in mehrfacher Hinsicht eine Symbolgestalt. Sein auf der Flucht v.a. im Wilnaer Ghetto entstandenes lyrisches Werk gibt wie seine gleichermaßen exzeptionelle und typische Biographie Gelegenheit zu vielfältigen Perspektivierungen. Dies will das transdisziplinäre Colloquium mittels ‚Zwillingsvorträgen‘ erreichen. Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Fakultäten (Filmwissenschaft, Geschichte, Judaistik, Literaturwissenschaft, Theologie) suchen ihren ganz eigenen Zugang zu dieser Persönlichkeit, ihrer (lyrischen) Aktivität und ihrer Zeit und legen ihn dar. Auf diese Weise wird angestrebt, eine fruchtbare Debatte über den Überlebenden Adler und über jene Epoche, in der aus dem „Jerusalem des Ostens“ die „Stadt des Todes“ wurde, anzustoßen. Auch in Litauen steht die Beschäftigung mit diesem komplexen und schwerwiegenden Erbe (samt eigener Schuldverstrickung) noch am Beginn. Der Besuch des Papstes und die Kranzniederlegung am Jüdischen Denkmal haben hier zuletzt große Aufmerksamkeit bekommen.

Die eingeladenen Referenten, deren Namen Sie bitte dem beiliegenden Programmentwurf entnehmen, bringen sämtlich das Potential für eine fruchtbare transdisziplinäre Zusammenarbeit mit. Angestrebt wird derzeit noch eine stärkere Beteiligung von hiesigen Forschern auch bei den Vorträgen. Der Programmentwurf lässt hierfür v.a. am ersten Tag noch Raum.

Direkt: Akademiker verschiedener Fakultäten, etwa 20. Zudem: Die Museen mit Fokus jüdische Kulturgeschichte in Vilnius. Könnten durch Rezensionen/Presseberichte zum Colloquium profitieren.

Indirekt: Weitere Kollegen, Studierende, die von Erkenntnissen des transdisziplinären Colloquiums profitieren etwa 100

27. – 28.05.2019.

Transdisziplinäres Colloquium Hermann Adler