Projektlaufzeit
09.04.2018. - 15.06.2018.
Im Projekt einbezogenen Länder und Institutionen
Ziel des Projekts
Dieses innovative Lehrprojekt war in vielerlei Hinsicht wichtig.
Mit der „Tallinn Declaration on eGovernment“ haben sich alle EU-Staaten im Oktober 2017 dazu verpflichtet, die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung umzusetzen. Die Verwaltungsdienstleistungen sollen offener, effizienter, integrativer, Organisationsgrenzen überbrückend, interoperabler, personalisierter und nutzerfreundlicher für die Bürger und Unternehmen gestaltet werden. Während in Deutschland die Digitalisierung und deren Nutzung durch die Bürger in den letzten Jahren rückläufig ist, hat es Estland als Vorreiter in Europa bereits geschafft, 99% aller Verwaltungsakte zu digitalisieren.
Inhaltlich brachten wir in dem von uns organisierten Seminar deshalb zwei Perspektiven zusammen: Einmal die deutsche verwaltungswissenschaftliche Sichtweise auf die Digitalisierungsbemühungen, welche sich vor allem durch den Fokus auf die Barrieren der Digitalisierung (Datenschutz und Datensicherheit) oder Grenzen aufgrund von Föderalismus, Dezentralisierung der Entscheidungsfindung und Akquisition durch das Ressortprinzip, fehlendem Vertrauen der Bevölkerung in die Umsetzung und Nutzbarkeit der bestehenden digitalen Verwaltungsdienstleistungen kennzeichnet, aber auch gleichzeitig fehlende Digitalisierungskompetenzen in der Verwaltung und bei den Bürgern. Daneben stellten wir gemeinsam mit unserem estnischen Partner, der Technischen Universität Tallinn mit Estland ein anderes politisches und administratives System und den damit verbundenen nicht-professionalisierten Verwaltungslaufbahnen in der Bürokratie gegenüber, sowie die konsequente Ausbildung der Bevölkerung in digitalen Kompetenzen bereits ab dem Schulalter.
Das Lehrkonzept legte großen Wert auf die digitale Zusammenarbeit in geografisch verteilten Teams. Die Studierenden sollten in international zusammengesetzten Teams die wesentlichen Inhalte der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung bearbeiten, Daten sammeln und Konzepte für die Umsetzung.
Studierende sollten Wissen über die grundlegenden Theorien der digitalen Governance erlangen und sie auf eine problemorientierte Forschungsfrage anwenden können. Zusätzlich war es ihnen möglich, basierend auf dem Wissen über die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse, Barrieren von und Treiber für die Digitalisierung von Amtshandlungen zu identifizieren. Ferner sollten sie jenes Wissen mit denen von ihnen zu sammelnden Daten verbinden.
Hierbei konnten die Studierenden das Erlernte in einem digitalen, internationalen und interdisziplinären Umfeld anwenden und folglich wertvolle Fähigkeiten darüber erlangen, wie online über verteilte Arbeitsorte hinweg und über unterschiedliche akademische Kulturen hinweg Zusammenarbeit funktioniert. Nicht zuletzt sollte das innovative Lehrprojekt den Studierenden vermitteln, wie sie ihre Arbeitsergebnisse in einem digitalen Format kommunizieren und in einer virtuell ansprechenden Form präsentieren können.
Die Lehrenden konnten somit Erfahrungen in der Vermittlung von Digitalkompetenzen, insbesondere im Bereich digitaler Zusammenarbeitsformen, sammeln und diese im Sinne der Nachhaltigkeit der Maßnahmen zukünftig auf andere thematische Seminare übertragen. Die erlernten Kooperations- und Vernetzungsformen sollten auch auf konzeptioneller Ebene universitätsintern anderen Fachbereichen zur Verfügung gestellt werden.
Hauptaktivitäten des Projekts
Blockseminar an der Universität Konstanz, Deutschland, 14.-15. Juni 2018, Zimmer M628.
Endgültiger Zeitplan:
- Juni 2018:
9:00 Uhr Willkommensgruß, Vorstellung des Plans für die nächsten zwei Tage & Beantwortung von offenen Fragen
9:15 Uhr Gruppenarbeit zur Fertigstellung der Poster & Eingabe in die Zeitschrift
12:30 Uhr Abgabe der Poster beim Drucker in M 524
12:30 Uhr Mittgspause (Mensa UKon)
2:00 Uhr Treffen Sie Experten für digitale Regierung von City of Konstanz & Seitenbau
16-18:00 Uhr Geführte Stadttour
18:00 Uhr Abendessen im Brauhaus
- Juni 2018:
10:00 Uhr Endpräsentation und Feedbackrunde
13:00 Uhr Mittgspause (Mensa UKon)
15:00 Uhr Bootstour
18:00 Uhr Abendessen im Hafenhalle
Die erreichte Projektzielgruppe und deren Umfang
Direkt: Masterstudierende und DoktorantInnen der Technischen Universität Tallinn und der Universität Konstanz (13 + 15 Studierende)
Indirekt: Alle Studierende, die in dem Projekt involviert waren, sollten das erlangte Wissen mit min. zwei weiteren StudienkollegInnen teilen, womit min. 60 Personen indirekt von dem Seminar profitieren sollten.
Nach der erfolgreichen Umsetzung des Pilotprojekts „Digitaler Unterricht im Klassenraum“ zwischen der Technischen Universität Tallinn und der Universität Konstanz soll der Austausch zwischen Studierenden von beiden Universitäten fortgesetzt. In diesem Sinn ist der indirekte Nutzen von dem Projekt sehr divers.