Austausch und Anpassung von Konzepten gegen das Eschentriebsterben in den Baltischen Staaten und in Deutschland

Projektlaufzeit

01.06.2019. - 15.11.2019.

Im Projekt einbezogenen Länder und Institutionen

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Naturforschungszentrum Vilnius
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Julius-Kühn-Institut
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Latvian State Forest Research Institute
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Estonian University of Life Sciences

Ziel des Projekts

Beim Eschentriebsterben handelt es sich um eine schwerwiegende Krankheit an Eschen (Fraxinus spp.). Es wird durch das invasive Pathogen Hymenoscyphus fraxineus ausgelöst und verursacht in Litauen seit bereits 30 Jahren starke Schäden in Waldbeständen, Samenplantagen, Klonarchiven, Nachkommenschaftsversuchen und Baumschulen. In Litauen liegt damit im Vergleich zu den anderen am Projekt beteiligten Ländern die längste Krankheitsgeschichte vor. Mehr als die Hälfte der Eschenbestände im Staatswald sind der Epidemie bereits zum Opfer gefallen. Durch die Krankheit ist die Existenz der Eschenarten in ganz Europa gefährdet, andere baltische Staaten und Deutschland eingeschlossen. Die Möglichkeiten zum Umgang mit der Krankheit sind bisher sehr begrenzt. Die Projektpartner können von den langjährigen Erfahrungen der litauischen Wissenschaftler beträchtlich profitieren. Durch einen wissenschaftlichen Austausch zwischen den Ländern wäre ein Diskurs bezüglich der verschiedenen Erfahrungen zum praktischen Umgang mit der Krankheit möglich, wie sich eine Minimierung ihrer Auswirkungen und eine Erhöhung der Resilienz erzielen lässt und welche Möglichkeiten zur Kooperation zwischen den Ländern dabei bestehen. Der Workshop würde also darauf abzielen, die Anstrengungen der Baltischen Staaten und Deutschlands bei der Suche nach effektiven Möglichkeiten bei der Bekämpfung des Eschentriebsterbens und beim Erhalt der gefährdeten Eschenpopulationen zu bündeln.

Hauptaktivitäten des Projekts

  1. Organisation eines Seminars am Nature Research Centre (Akademijos Str. 2, Vilnius, Litauen)
  2. Wissenschaftliches Ausbildung (Laborpraktikum) für Studierende im Forstpathologie-Labor am Institut für Botanik am Nature Research Centre (Žaliųjų Ežerų Str. 47, Vilnius, Litauen)

Organisation eines internationalen Workshops, Vorlesungen und einer Exkursion an der Kaunas Forestry and Environmental Engineering University of Applied Sciences (KMAIK) (Girionys, Landkreis Kaunas, Litauen)

Direkte und indirekte Zielgruppe

Direkte Zielgruppe:

In Litauen werden zunächst Vertreter der Abteilung für Waldgesundheit und Waldschutz der Staatlichen Forstverwaltung sowie der Abteilung für Umweltschutz und Wald des Umweltministeriums informiert (etwa 7-10 Personen insgesamt).

Eine weitere direkte Zielgruppe sind Wissenschaftler, die zum Eschentriebsterben, der Waldgesundheit oder zur Baumzüchtung forschen. Das im Laufe des Projekts zusammengetragene Wissen wird weitergeleitet an Fachleute der Pflanzen- und Forstpathologie des Institute of Botany of Nature Research Centre (Vilnius, Lithuania)  (12-15 Personen), Fachleute aus den Bereichen Forstpathologie und Genetik / Züchtung des Institute of Forestry, Lithuanian Research Centre for Agriculture and Forestry (Girionys, Landkreis Kaunas, Litauen) (7-10 Personen) sowie Forschende und Dozierende zum Thema Waldschutz, Baumzüchtung, Waldbau und Dendrologie der Kaunas Forestry and Environmental Engineering University of Applied Sciences (KMAIK, Girionys, Landkreis Kaunas, Litauen) (6-8 Personen), welche das Wissen an Forststudierende weitergeben werden.

In Deutschland wird zunächst der „BMEL-Koordinierungskreis zum Erhalt der Gemeinen Esche als Wirtschaftsbaumart“ (https://www.kiwuh.de/wald-und-holz/nachhaltige-waldbewirtschaftung/eschentriebsterben/koordinierungskreis/) informiert. Anschließend werden alle Forschungseinrichtungen (Universitäten, Landes- und Bundesforschungseinrichtungen), die bereits mit Eschentriebsterben gearbeitet haben oder gegenüber dem Koordinierungskreis Interesse bekundet haben informiert. Insgesamt wird von etwa zehn Forschenden ausgegangen, die direkt durch das Projekt profitieren, welche ihre Informationen aber an Interessenten weitergeben (z.B. Praktiker, Politiker, Fördereinrichtungen, Forschende etc.).

In Lettland ist das Latvian State Research Institute “Silava” (etwa 7-9 Personen) sowie des JSC Latvian State Forests und State Plant Protection Service Adressaten für Information.

In Estland besteht die Zielgruppe aus Experten der Agrar- und Umweltbehörden, Förstern, Wissenschaftlern und Forststudierenden, insgesamt über 30 Personen.

 

Indirekte Zielgruppe:

Die indirekte Zielgruppe besteht aus der breiteren Gesellschaft (etwa Wald- und Landeigentümer) sowie Forststudierenden des NRC und KMAIK (> 100 Studierende pro Jahr). Die Information wird  über Internetseiten von Privatwaldbesitzerverbänden oder über die forstspezifische Presse (Zeitschriften, Internetseiten, Social Media) verbreitet.

Pressemitteilung