Projektlaufzeit
01.04.2023. - 31.10.2023.
Im Projekt einbezogenen Länder und Institutionen









Projektleiter
Prof. Dr. Marko Pajević
Ziele des Projekts
Formen und Figuren des Abgrunds durchziehen die zeitgenössische Kultur. Gerade in Medien wie Film, Fernsehserien und Computerspielen, die sich stark an ein jüngeres Publikum richten, ist der Abgrund omnipräsent, aber auch in der Literatur ist der Begriff bzw. Abgründiges in diverser Form vertreten. Besonders in der deutschen Geistesgeschichte, sicher aufgrund des stark ambivalenten Wortes – Abgrund lässt sich ja verstehen als Bodenlosigkeit, aber auch als Grund, von dem aus etwas seinen Anfang nimmt – ist der Begriff von groβer Bedeutung (etwa in der Mystik, aber auch der Romantik oder bei Philosophen wie Nietzsche und Heidegger). Diese Ambivalenz geht natürlich auf das biblische abyssos zurück, das ebenfalls das Apokalyptische und die Hölle sowie das Ursprungsmagma umfasst (s. dazu den von mir herausgegebenen 2023 erscheinenden Sammelband Abyss as a Concept for Cultural Theory. A Comparative Exploration, deGruyter). Trotz seiner geistesgeschichtlichen Bedeutung und seiner gegenwärtigen gesellschaftlichen Konjunktur ist der Begriff kaum untersucht worden. Die Konferenz wird ihm im deutschen und baltischen Raum nachgehen, wobei zwar in den baltischen Sprachen kein deckungsgleicher Begriff besteht, die deutschen Einflüsse auf die baltischen Kulturen jedoch ein lohnender Untersuchungsgegenstand wären. Weiterhin ist eine Erforschung baltischer Konzepte für diese besondere unendliche Tiefe von groβem Interesse. Potentielle Referent*innen werden unten genannt.
Hauptaktivitäten des Projekts
Das Projekt besteht aus einer Konferenz an der Universität Tartu.
(Aus der Konferenz wird im Anschluss ein Sammelband bei einem renommierten deutschen Verlag oder eine Sondernummer der baltischen Komparatistik-Zeitschrift interlitteraria hervorgehen, ggfs. beides)
Zielgruppe des Projekts
Direkt: 16 Vortragende
Indirekt: Alle an Kulturtheorie, Philosophie und Literatur interessierten Studierenden und Kolleg*innen, sowie konkreter die Philolog*innen – Professor*innen, Dozent*innen und Studierende – der Universität Tartu, erwartete Zahl an Interessenten: 40.